
Nr. 174 / Selbstwert2 / 36×48 cm / 2024 / Acryl auf Acrylpapier mit Leinenstruktur. #Freistellerei
Ich lade dich ein, meine Arbeit „Selbstwert2“ genauer zu betrachten und über die Fragilität des eigenen Selbstwerts nachzudenken. Dieses Bild ist ein Gegenstück zur ersten Darstellung des selbstbewussten Fallschirmspringers – es zeigt, was passieren kann, wenn Zweifel, Unsicherheit und Abhängigkeit das Vertrauen in uns selbst verdrängen.
Was du hier siehst, ist derselbe Fallschirmspringer, aber diesmal in einer gebrochenen, fragmentierten Form. Die klaren Konturen haben sich aufgelöst, die Körperteile scheinen auseinanderzufallen, als würde er im freien Fall seine Identität verlieren.
Dieses visuelle Zerfließen steht sinnbildlich für jemanden, dessen Selbstwert nicht aus sich selbst heraus entsteht, sondern von äußeren Meinungen und Anerkennung abhängt.
Die Farben Grün und Orange, die in meiner Arbeit oft für Harmonie und Stärke stehen, sind hier von einer düsteren, fast widersprüchlichen Palette überlagert. Der Einklang ist verloren gegangen. Stattdessen mischen sich diese Farben mit kühlen und unruhigen Tönen, die das innere Chaos und die Unsicherheit des Springers verdeutlichen.
Auch die Handlung des Springers verändert sich: Sein Sprung ist nicht mehr Ausdruck von Vertrauen und Freude, sondern von Zweifel und Fremdbestimmung. Sein Fallschirm wurde von jemand anderem gepackt, und er springt nicht für sich selbst, sondern in der Hoffnung, Lob und Anerkennung von anderen zu erhalten. Doch was bleibt, wenn diese äußeren Stimmen verstummen?
Der weiße Hintergrund, der im ersten Bild Leichtigkeit und Freiheit symbolisierte, wirkt hier distanziert, fast kalt. Er verstärkt das Gefühl der Isolation und der Entfremdung. Die umgebenden Wolken nehmen abstraktere Formen an, als ob auch die äußere Welt ihre Klarheit verliert.
Diese Arbeit soll dich dazu einladen, über deinen eigenen Selbstwert nachzudenken. Woher kommt dein Vertrauen? Wem überlässt du die Kontrolle über deinen „Fallschirm“?