
Nr. 177 / Weisheit / 36×48 cm / 2024 / Acryl auf Acrylpapier mit Leinenstruktur. #Freistellerei
Du siehst hie meine Arbeit „Weisheit“. Ein Bild, das nicht nur eine erfahrene, weise Frau zeigt, sondern auch die Reise zu einer viel tieferen Frage, die mich auch immer wieder bewegt: Was bedeutet Weisheit wirklich? Kannst du sie erkennen, wenn du sie siehst? Oder noch schwieriger: Würdest du wissen, ob du selbst weise bist?
Die Silhouette der erfahrenen, weisen Frau, gezeichnet mit markantem schwarzen Linien, steht fest im Vordergrund. Sie scheint in einer fließenden Bewegung, vielleicht einen Schritt vorwärts gehend oder zögernd innehaltend.Ihr Blick richtet sich auf etwas, das du nicht sofort verstehen kannst – das Unbekannte, das Neue.
Diese Spannung spiegelt genau das wider, was Weisheit oft fordert: Mut, sich dem Unbekannten zu mit all seiner Erfahrung zu stellen, und die Geduld, aufkommende Fragen ohne sofortige Antworten auszuhalten.
Grün und Orange dominieren die Figur und die Umgebung – meine Farben, die hier für Wachstum und Lebendigkeit stehen. Grün verkörpert das Reifen, das Verstehen, das in Weisheit liegt. Orange brennt als Energie des Lebens, die niemals stillsteht.
Diese beiden Farben begegnen sich in der Figur, verschmelzen miteinander, so wie Weisheit nie statisch ist, sondern in Bewegung bleibt.
Die linke Seite des Bildes mit ihren kantigen, leicht unverständlichen Formen könnte als eine Art Grenzschicht verstanden werden – oder vielleicht als Grenze des Erlernten.
Weisheit beginnt oft dort, wo wir bereit sind, diese Grenzschicht zu überwinden, ohne sie niederreißen zu wollen.
Das Bild lädt dich ein, über Weisheit nachzudenken. Woran würdest du einen weisen Menschen erkennen? Liegt Weisheit in der Erfahrung des Alters oder in der Offenheit für das Neue? Und hat Weisheit heute dieselbe Bedeutung wie vor 500 Jahren?
Ich gebe hier keine Antworten – und das ist vielleicht auch das Wesen von Weisheit.