86 – Verdunkelung

Die Arbeit versucht die eigenen intensiven Momente einzufangen, in denen sich meine Depression ankündigt.

In dieser Darstellung siehst du auf der linken Seite eine Person, die in einer Schattengestalt erscheint. Diese Figur hält die Hände in einer abwehrenden oder flehenden Geste empor, als wolle sie etwas Unvermeidliches abwehren oder einfangen. Die Verwendung von Grau- und Schwarztönen verleiht der Figur eine bedrückende Schwere, die die ersten Anzeichen meiner aufkommenden Depression symbolisiert.

Auf der rechten Seite dominiert eine dynamische Gestalt in kräftigem Magenta, die sich wie in einem Tanz bewegt. Diese Figur steht für die äußere Welt und das Leben, das weitergeht, während die betroffene Person sich zunehmend isoliert und in sich zurückzieht. Das Magenta fungiert hier als Kontrastfarbe, die die Diskrepanz zwischen innerem Erleben und äußerer Realität verdeutlicht.

Der Hintergrund, mit seinen verschwommenen und verwaschenen Farbschichten, repräsentiert den mentalen Zustand der Unklarheit und des aufziehenden Nebels, der oft die beginnende Depression begleitet. Es ist ein Bild der allmählichen Verdunkelung, die das klare Denken und Fühlen eintrübt.

Depressionen kündigen sich auf vielfältige Weise an: durch ein zunehmendes Gefühl der Schwere, durch den Verlust von Freude und Interesse an Aktivitäten, die einst erfüllend waren, und durch eine wachsende Distanz zu den Mitmenschen. Diese subtilen, aber stetigen Veränderungen fangen die Gestalten und die Farbgebung meiner Arbeit ein.

Mit dieser Arbeit möchte ich dich ermutigen, aufmerksam auf die kleinen Zeichen der Verdunkelung in dir selbst und in anderen zu achten. Die rechtzeitige Wahrnehmung und das Verständnis dieser Anzeichen können der erste Schritt zur Heilung und zum Beistand sein. Es ist eine Einladung an dich , die Augen und das Herz für die stillen Hilferufe zu öffnen, die oft übersehen werden.