Nr. 125 / Künstlich / 36x48cm / 2024 / Acryl und Öl-Pastel auf Acrylpapier mit Leinenstruktur.

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Nr. 125 / Künstlich / 36x48cm / 2024 / Acryl und Öl-Pastel auf Acrylpapier mit Leinenstruktur.

In meiner Arbeit „Künstlich“ thematisiere ich die fortschreitende Digitalisierung und die zunehmende Künstlichkeit unserer Welt, dargestellt durch das Symbol des künstlichen Weihnachtsbaums. Dieser Baum, der traditionell für Wärme, Geborgenheit und familiäre Zusammenkünfte steht, wird in meiner Darstellung zum Sinnbild der künstlichen Realität, in die wir uns immer mehr verlieren.

Die kräftigen Farben und die abstrakten Formen, die den Baum zieren, stehen für die vielfältigen und oft überwältigenden Eindrücke, die die digitale Welt auf uns ausübt. Die übermäßige Präsenz von künstlichen, bunten Elementen zeigt, wie die natürlichen und authentischen Aspekte unseres Lebens immer mehr in den Hintergrund treten.

Die schwarzen Umrisse des Baums und seiner Kugeln symbolisieren die strikten Grenzen und Rahmen, die die digitale Welt uns aufzwingt.

In der künstlichen Welt, die ich darstelle, verlieren wir oft den Fokus. Der ständige Strom an Informationen und Reizen, der durch die Digitalisierung verstärkt wird, führt dazu, dass wir uns zunehmend zerstreut und überfordert fühlen. Dieses Phänomen, auch bekannt als FOMO (Fear of Missing Out), betrifft uns alle. Es ist die Angst, etwas zu verpassen, ständig auf dem neuesten Stand sein zu müssen, die uns in einen Zustand permanenter Unruhe versetzt.

Aus eigener Erfahrung weiß ich, wie diese künstliche Umgebung und der FOMO-Effekt uns in die Dunkelheit der Depression führen können. Die ständige Vernetzung und die künstliche Perfektion, die in sozialen Medien und digitalen Plattformen präsentiert wird, setzen uns unter Druck und lassen uns unsere eigene Realität als unzureichend erscheinen. Dies kann zu einem Gefühl der Isolation und Minderwertigkeit führen, das tief in die Psyche eindringt.

Der Weihnachtsbaum in meiner Arbeit ist daher nicht nur ein Symbol für die Künstlichkeit unserer modernen Welt, sondern auch eine Warnung. Er erinnert uns daran, wie wichtig es ist, den Fokus nicht zu verlieren und sich nicht von der digitalen Flut überwältigen zu lassen. Wir müssen uns bewusst Zeit nehmen, um echte, greifbare Erfahrungen zu machen und uns auf die Dinge zu konzentrieren, die wirklich zählen.

„Künstlich“ ist ein Aufruf zur Achtsamkeit und zur Rückbesinnung auf das Wesentliche. Es fordert uns auf, uns den negativen Auswirkungen der Digitalisierung bewusst zu werden und aktiv dagegen anzusteuern. Nur so können wir verhindern, dass die künstliche Welt uns vollständig vereinnahmt und wir uns in ihr verlieren.

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