Arbeit 136

Nr. 136 / Selbsterkenntnis / 48x36cm / 2024 / Acryl auf Acrylpapier mit Leinenstruktur. #Freistellerei

Diese Arbeit trägt den Titel „Selbsterkenntnis“. Sie stellt Fragen, die viele von uns vielleicht erst spät im Leben stellen: Wer bin ich wirklich? Was ist meine wahre Identität? Es sind große Fragen, die mir selbst lange Zeit verborgen blieben und schließlich zu einem zentralen Punkt meines Denkens wurden – und ja, sie führten mich auch in die dunklen Täler meiner Depression.

Der Mensch in meiner Arbeit schaut in einen Spiegel. Auf den ersten Blick scheinen beide Figuren identisch zu sein. Doch sie sind es nicht. Der Mensch, den wir im Spiegel sehen, trägt eine Veränderung – ein kleines, aber zentrales Detail: Ein Herz mit den Farben Orange und Grün, die für mich als Künstler eine tiefe Bedeutung haben. Sie stehen für Erneuerung, Hoffnung und Lebendigkeit.

Dieses Detail, das Herzstück der Reflexion, symbolisiert für mich die Essenz unserer Identität – das, was uns wirklich ausmacht. Oft sehen wir uns nur als Funktionierende in einem System, doch der Spiegel fordert uns auf, genauer hinzusehen, über das Offensichtliche hinauszugehen.

Der Hintergrund der Arbeit – strukturiert und dennoch diffus – steht für das Chaos und die Klarheit, die diesen Prozess begleiten.

Der Weg zur Selbsterkenntnis ist selten gerade. Er fordert Mut, die eigenen Schatten zu betrachten und die Farben zuzulassen, die uns ausmachen.

Für viele Jahre habe auch ich nur „funktioniert“. Ich war Teil eines Systems, ohne Klarheit darüber, wer ich wirklich bin. Es war, als wäre der Spiegel blind gewesen. Doch spät in meinem Leben durfte ich mich selbst erkennen – ungeschönt und doch voller Dankbarkeit.

Es ist ein Geschenk, sich selbst zu sehen und zu verstehen, warum man hier ist und welchen Sinn das eigene Leben haben kann.

„Selbsterkenntnis“ ist also nicht nur ein Blick in den Spiegel, sondern eine Reise. Sie ist ein Aufruf an dich, dich selbst zu fragen: Was siehst du wirklich, wenn du in deinen eigenen Spiegel blickst?

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