163 – Schwarzbunt

Mit meiner Arbeit Schwarzbunt möchte ich dich einladen, das Bild nicht nur versuchen mit den Augen, sondern auch mit deinem ganzheitlich Inneren wahrzunehmen.

Auf den ersten Blick dominiert das Schwarz dieser Schwarzbunten, massiv und fast unbeweglich, doch dann brechen die Farben dazwischen hervor – Grün, Orange, ein Hauch von Blau und Türkis. Sie fließen, sie tanzen, sie trotzen dem Schwarz, das sie zu umarmen scheint.

Für mich erzählt diese Arbeit von der Kraft der Wahrnehmung und der Frage, wie wir unsere Welt so benennen wie wir sie benennen. Warum nennen wir eine Kuh schwarzbunt, wenn ihre wahre Essenz vielleicht eher im Bunten liegt?

Und warum neigen wir so oft dazu, die Fülle eines Wesens oder einer Situation auf das zu reduzieren, was uns am offensichtlichsten erscheint? Ist nicht das Bunte mindestens genauso bedeutend wie das Schwarze?

Das Grün und das Orange stehen für mich. Grün ist mein Symbol für Hoffnung, für einen Neuanfang, für das Wachstum, das in uns allen steckt. Orange hingegen repräsentiert Leidenschaft, Energie, diese flirrende Lebendigkeit, die sich ihren Weg durch alles Bahnt, was starr oder unbeweglich scheint.

Beide Farben durchziehen die Arbeit wie ein pulsierender Herzschlag, sie brechen durch das Schwarz, aber sie kämpfen nicht dagegen an. Sie existieren zusammen, in einer Art Widerstand und doch auch in Harmonie.

Die Kuh ist hier ein Symbol und ein Träger von weitgreifenden Fragen: Wie sehen wir die Dinge wirklich? Und was, wenn die Wirklichkeit anders ist, als wir sie bisher gedacht haben?

Vielleicht bedeutet Schwarzbunt nicht zwei getrennte Farben, sondern eine Einheit, eine Verschmelzung von Gegensätzen.

Lass dich auf die Ebenen ein, auf die Strukturen, die Linien, die scheinbar zufällig, aber vielleicht auch tief durchdacht sind. Vielleicht siehst du am Ende nicht nur eine Kuh, sondern eine Welt, die größer, bunter und lebendiger ist, als sie uns täglich erscheint.