Arbeit 180 Rosenschau

Nr. 180 / Rosenschau / 48×36 cm / 2025 / Acryl auf Acrylpapier mit Leinenstruktur. #Freistellerei

Diese Arbeit trägt den Titel Rosenschau. Sie fordert dich auf, zwischen verschiedenen Realitäten zu wandern – vom Kosmos bis zu erfundenen Geschichten, von der großen Ordnung des Universums bis zur eigenen Phantasie.

Im unteren Teil der Arbeit, auf einem fremden Planeten, wächst eine Rose – sie ist eingeschlossen, geschützt oder vielleicht gefangen unter einem Glas. Ist sie bewahrt oder isoliert? Ist sie Teil der großen Welt oder von ihr getrennt?

Die Rose steht für Leben, für Vergänglichkeit, für Schönheit, aber auch für Zerbrechlichkeit. Unter Glas wird sie konserviert, bleibt unangetastet – doch kann sie so noch wachsen?

Oberhalb der Szene entfaltet sich ein System aus Planeten  – der Verweis auf unser Sonnensystem, auf größere Zusammenhänge, die sich scheinbar geordnet um uns drehen. Doch gibt es wirklich eine feste Ordnung? Oder sind auch diese Strukturen Interpretationen, Geschichten, die wir uns erzählen, um unsere Welt zu begreifen?

Der Horizont des fremden Planeten durchbricht das Gleichgewicht – eine Grenze, eine Trennung, vielleicht aber auch eine neue Perspektive.

Die Farbwahl unterstützt dieses Spannungsfeld. Das Bild ist durchzogen von warmen Rot- und Gelbtönen, die eine organische, lebendige Basis, des großen Ganzen, schaffen. Grün und Orange treten als zusätzliches weiteres Doppelplanetensystem hervor – Farben, die für mich als Künstler essenziell sind. Sie sind Impulse, Kontraste, vielleicht auch Hinweise auf den eigenen Standpunkt.

Rosenschau ist eine Arbeit über Perspektiven. Sie lädt dich ein, über das Verhältnis von Schutz und Freiheit, Groß und Klein, von Wissen und Vorstellungskraft nachzudenken. Was bedeutet es, Teil eines Systems zu sein? Wo finden wir unseren Platz? Und wie sehr beeinflussen unsere eigenen Geschichten unsere Realität, in der wir uns bewegen?

Vielleicht liegt die Antwort nicht darin, eine endgültige Wahrheit zu finden – sondern in der Bereitschaft, immer wieder neu hinzuschauen.

Translate »