Arbeit 181 Ahimsa

Nr. 181 / Ahimsa / 36×48 cm / 2025 / Acryl auf Acrylpapier mit Leinenstruktur. #Freistellerei

Die Arbeit Ahimsa zeigt ein ausdrucksstarkes Porträt des Dalai Lama, einer unserer Symbolfiguren für Frieden, Mitgefühl und Gewaltlosigkeit. Sein Gesicht ist klar erkennbar, mit kräftigen schwarzen Linien konturiert, die ihm eine starke Präsenz verleihen. Die Brille, ein charakteristisches Merkmal, unterstreicht seinen wachen Blick – ein Blick, der sowohl Güte als auch tiefe Weisheit ausstrahlt.

Doch hinter der scheinbaren Ruhe liegt eine Spannung. Die Farbgestaltung trägt eine vielschichtige Bedeutung in sich. Die intensiven roten Akzente um die Augen durchbrechen die Harmonie und ziehen sofort die Aufmerksamkeit auf sich. Sie stehen für das Leid, die Ungerechtigkeiten und Konflikte, die wir täglich wahrnehmen und ertragen müssen.

Der Dalai Lama setzt sich seit Jahrzehnten für Gewaltlosigkeit ein, doch die Welt scheint diesem Prinzip immer weniger zu folgen. Die rote Farbe ist ein Echo der globalen Krisen, der Kriege und sozialen Spannungen, die nicht enden wollen.

Gleichzeitig fließen Grün und Orange durch das Bild – Farben, die für mich als Künstler auch das Wohlbefinden und die persönliche Balance symbolisieren. Doch sie scheinen unterbrochen, fragmentiert, fast schon bedrängt von den dunkleren Tönen und dem leuchtenden Rot. Es wird immer schwerer, diesen inneren Frieden zu bewahren, wenn äußere Einflüsse überwältigend sind.

Der Hintergrund in ruhigem Weiß bildet einen subtilen Kontrast zur Farbexplosion innerhalb der Figur. Es ist, als würde die Welt um den Dalai Lama stillstehen, während sich in ihm – und um ihn herum – die Konflikte verdichten.

Seine Lehre von Ahimsa, der Gewaltlosigkeit, bleibt ein Ideal, doch das Bild zeigt, wie herausfordernd es ist, diesem Weg in einer zunehmend zerrissenen Welt zu folgen. Wie können wir Ahimsa nicht nur als Konzept, sondern als gelebte Realität bewahren?

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