Arbeit 185 Schraeg

Nr. 185 / Schräg / 36×48 cm / 2025 / Acryl auf Acrylpapier mit Leinenstruktur. #Freistellerei

Meine Arbeit zeigt eine Fibonacci-Spirale – ein Symbol für natürliche Ordnung, für Wachstum, für die Balance des Lebens.

Doch in dieser Arbeit geschieht etwas Unerwartetes: Die Spirale ist aus dem Lot geraten, sie hängt schräg im Raum. Ihre ursprüngliche Harmonie ist gestört, die Perfektion der mathematischen Form wirkt verzerrt.

Was passiert, wenn das Fundament der Harmonie ins Wanken gerät? Diese Frage stelle ich mir mit meiner Arbeit „Schräg“. Denn nicht nur in der Geometrie, sondern auch in unserem Leben suchen wir nach Harmonie.

Wir streben danach, in Einklang mit uns selbst zu sein, mit unserer Identität, unseren Werten, unserer inneren Ordnung. Doch was geschieht, wenn wir schräg zu uns selbst stehen? Wenn wir uns verbiegen, uns in Positionen zwängen, die nicht unsere eigenen sind? Dann verlieren wir unser Gleichgewicht. Dann wird aus Ordnung Unruhe, aus Harmonie eine Störung.

Die Farben in dieser Arbeit sind für mich von besonderer Bedeutung: Das Grün steht für Wachstum, für Natur, für Hoffnung. Das Orange ist die Energie, die Wärme, die Lebendigkeit. Doch auch diese Farben sind nicht gleichmäßig verteilt. Sie tauchen auf, wo man sie vielleicht nicht erwartet, sie brechen durch die Strukturen, sie setzen Akzente und stören die Oberfläche.

Es ist ein Spiel zwischen Stabilität und Bewegung, zwischen Ordnung und Chaos – eine Spannung. Die Spirale ist noch da, ihre Grundstruktur bleibt bestehen – aber sie steht nicht mehr fest, sie ist ins Wanken geraten. So wie wir ins Wanken geraten, wenn wir uns von unserer eigenen Mitte entfernen.

„Schräg“ ist eine Einladung zur Reflexion: Wo stehst du? Bist du in Harmonie mit dir selbst – oder fühlst du dich vielleicht auch manchmal aus dem Gleichgewicht gebracht?

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