189 – Verbundenheit

Verbundenheit – sie reicht tiefer als bloße Nähe. Es geht um das unsichtbare Band, das uns mit anderen Menschen verbindet – jenen, die unsere Leidenschaften teilen, unsere Gedanken verstehen, unsere Welt auf ähnliche Weise sehen.

Doch noch fundamentaler ist die Verbundenheit mit uns selbst. Denn wie sollen wir anderen begegnen, wenn wir nicht mit uns selbst im Reinen sind? Selbstliebe ist kein bloßes Konzept, sondern eine bewusste Entscheidung: die eigene Identität anzunehmen – mit all ihren Ecken, Kanten und Farben.

Diese Arbeit zeigt Pablo Picasso – einen Künstler, der sich niemals in eine Form pressen ließ, sondern seine eigene Welt erschuf. Er wusste: Identität ist nicht starr, sie ist ein Prozess, eine ständige Selbsterschaffung. Auch in diesem Bild lösen sich Konturen auf, setzen sich neu zusammen. Es gibt keine perfekte Symmetrie, keine starre Ordnung – genau wie es auch im Leben keine eine, endgültige Version von uns gibt. Wir sind im Wandel, und gerade darin liegt unsere wahre Identität.

Das Weiß dieser Arbeit steht für den Raum, den wir uns selbst geben müssen – für Zweifel, Entwicklung, Neuanfang. Die schwarzen Linien halten das Fragmentierte zusammen, so wie Überzeugungen und Erfahrungen unsere Identität formen. Doch entscheidend sind die Farben: Orange – die kreative, energiereiche Kraft, mit der wir unser eigenes Leben gestalten. Grün – die Hoffnung und Zuversicht, dass wir genau so, wie wir sind, richtig sind.

Picasso hat sich nicht anpassen wollen – und auch wir sollten unsere eigene Identität nicht an Erwartungen oder äußeren Urteilen messen. Sich selbst lieben heißt, die eigene Einzigartigkeit anzuerkennen. Fehler, Brüche, Unsicherheiten – sie gehören genauso dazu wie Stärken und Erfolge.

Verbundenheit beginnt bei uns selbst. Erst wenn wir unsere eigene Identität lieben, können wir uns auch mit anderen wirklich verbinden – nicht aus einem Mangel heraus, sondern aus einer inneren Fülle.