Acrylglassandwich

Nr. 191 / Point of no return / 36×48 cm / 2025 / Acryl und Ölpastell auf Leinwand. #Freistellerei

Diese Arbeit spricht einem Punkt an, den du vielleicht selber kennst. Es ist der Moment, an dem du nicht mehr schweigen kannst. Nicht mehr funktionieren. Nicht mehr leisten. Nicht mehr „so tun als ob“.

Die Figur, die du siehst, bin ich. Ein Mensch, der gelernt hat, sich immer zusammenzuhalten. Stillzustehen. Vorbildlich zu sein. Seine Bedürfnisse zu kontrollieren, seine Träume zu verdrängen. Und doch: Irgendwann bricht es aus dir heraus.

„Point of no return“ zeigt diesen krassen Wendepunkt. Die Figur steht starr, die Hände klammern sich an die eigene Brust, als wollte sie verhindern, was längst nicht mehr aufzuhalten ist.

Risse durchziehen den Körper – orange und grün leuchten sie auf, wie Blitze, wie ein innerer Sturm, der sich unaufhaltsam Bahn bricht.

Orange – das Kreative, das Energiereiche, das Ungesagte. Grün – für Hoffnung, für eine neue Richtung, für das, was möglich wird, wenn du dich endlich befreist.

Du kannst in dieser Arbeit den Schmerz erkennen – das Zerren, das Reißen. Aber du kannst auch die Kraft spüren, die darin liegt. Die Energie, die entsteht, wenn du dich nicht länger anpasst. Wenn du aufhörst, dich selbst zu verraten. Und ja, das tut weh – und du tust immer auch anderen weh. Es ist nicht leicht, sich gegen das zu stellen, was von dir permanent erwartet wird.

Unsere Leistungsgesellschaft verlangt viel von dir – aber kaum, dass du wirklich du selbst bist. Du sollst effizient sein, produktiv, belastbar, fehlerfrei und vorbildlich. Es ist wenig Raum für Zweifel, für Verletzlichkeit, für echtes Fühlen.

Und doch – genau da liegt dein Menschsein. Wenn du versuchst, all das zu unterdrücken, wird dein Innerstes irgendwann laut, so unfassbar laut. Diese Arbeit zeigt genau diesen Moment. Den Ausbruch. Den Bruch.

Ich will dich mit dieser Arbeit nicht belehren. Ich will dich berühren. Dich daran erinnern, dass du wesentlich mehr bist als das, was du leistest. Dass dein inneres Feuer – so wild, so unkontrollierbar es manchmal scheint – Teil deiner tiefen Wahrheit ist. Und dass Befreiung nicht immer leise geschieht. Manchmal ist sie ein Aufschrei. Ein Punkt, nach dem es kein Zurück mehr gibt.

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