
Nr. 213 / Dünner als gedacht / 65×50 cm / 2025 / Acryl auf Acrylpapier mit Leinenstruktur. #Freistellerei
Du siehst in meiner Arbeit „Dünner als gedacht“ einen Kopf, der mitten durch eine schwarze Wand schreitet.
Diese Wand steht für die Angst – schwer, bedrohlich, wie eine massive Festung im eigenen Leben. Sie wirkt, als könne sie dich aufhalten, als sei sie undurchdringlich.
Doch der Kopf bewegt sich hindurch, und genau darin liegt die Wahrheit, die ich mit dieser Arbeit zeigen will: Die Angst ist oft nur eine dünne Schicht, kein massiver Block.
Im Inneren der Silhouette pulsiert das Leben – strömendes Orange als Ausdruck kreativer Energie und unbändiger Lebendigkeit, durchzogen von Grün, das Hoffnung und Zuversicht atmet. Beide Farben verschmelzen zu einer Einheit, die nicht nur die Überwindung symbolisiert, sondern auch meine eigene Präsenz in dieser Arbeit – ein stilles „Ich bin diesen Weg gegangen“.
Das Schwarz der Wand trennt nicht wirklich, es ist nur eine Membran zwischen dem Hier und dem Dahinter. Der Kopf durchbricht sie, als würde er einen neuen Raum betreten, in dem sich Perspektiven und Möglichkeiten auftun.
Der Hintergrund, vom Weiß durchzogen, ist kein leerer Raum, sondern eine stille Verheißung. Er lässt erahnen, dass hinter der Angst immer ein offenes, weites Feld liegt – bereit, mit deinen Farben gefüllt zu werden.
„Dünner als gedacht“ ist mein Bild für den Moment des Hindurchgehens. Für die Entscheidung, nicht stehen zu bleiben. Für den Augenblick, in dem du erkennst: Die Mauer war nie so dick, wie du dachtest – und auf der anderen Seite wartet mehr, als du dir je vorstellen konntest.