
Nr. 221 / Im Schatten der Maske / 48×36 cm / 2025 / Acryl auf Acrylpapier mit Leinenstruktur. #Freistellerei
Die Arbeit zeigt du auf den ersten Blick zwei gegensätzliche Figuren, die dennoch untrennbar miteinander verbunden sind.
Rechts die klare Silhouette eines Kopfes, es ist die Maske des Alltags, hinter der Menschen ihre wahren Gefühle verbergen. Sie wirkt ruhig und funktional, gefasst. Es ist das Bild nach außen, das Rollenbild, das funktioniert, selbst wenn im Inneren Spannungen und Ängste toben.
Links dagegen erkennst du eine zusammengekauerte Gestalt, wie auf einem Felsen sitzend. Sie ist klein, verletzlich, fast erdrückt von dem Gewicht, das sie trägt.
Diese Figur verkörpert das wahre Sein, das ungeschützt und roh zum Vorschein kommt, wenn niemand hinsieht. In ihr liegt die Wahrheit und Größe der inneren Last, die sich nicht in der glatten Oberfläche der Maske zeigen darf.
Die Farben spielen in dieser Arbeit eine stille, aber kraftvolle Rolle. Orange, das für kreative Energie und Lebendigkeit steht, und Grün, das Hoffnung und Zuversicht symbolisiert, erscheinen nicht im Menschen selbst, sondern im Gestein um ihn herum. Es ist, als ob die Identität ausgelagert wäre, als ob das Eigentliche nur im Außen sichtbar bleibt, während im Inneren die Leere regiert.
So tauche auch ich als Person in dieser Arbeit auf, gespiegelt in diesen Farben, die zwar präsent sind, aber nicht durchdringen dürfen.
Der Hintergrund erzählt seine eigene Geschichte. Weiß dominiert, aber nicht als makellose Fläche. Es ist ein gebrochenes Weiß, das Spuren und Schichten durchscheinen lässt. Darin liegt die Andeutung von Unerzähltem, von Schichten, die über Jahre hinweg aufgetragen wurden.
Dieses Weiß ist wie eine Stille, die zugleich schwer und fragil wirkt.
Diese Arbeit fordert auf, den Blick zu schärfen, nicht nur auf das Bild der Menschen, sondern auch auf die Geschichten von den Menschen um dich herum. Vielleicht entdeckst du dann, dass unter der Maske jemand kauert, der deine Aufmerksamkeit, dein Mitgefühl und dein Sehen braucht.