
Nr. 224 / Voices / 36×48 cm / 2025 / Acryl auf Acrylpapier mit Leinenstruktur. #Freistellerei
Diese Arbeit zeigt ein Spiel aus Stimmen, Farben und Schatten. Die große Silhouette, gefüllt mit pulsierenden Bahnen von Gelb, Violett, Orange und Grün, wirkt wie ein Echo der eigenen Gedankenwelt. Sie ist nicht still, sondern durchzogen von Strömungen, die sich wie Flüsse der Erinnerung, der Zweifel und der Sehnsucht bewegen. Das Orange trägt die lebendige Energie, die dich antreibt, während das Grün dir ein leises Versprechen von Hoffnung zuflüstert. Zusammen sind sie mehr als nur Farben, sie sind meine eigene Spur in dieser Arbeit und vielleicht auch eine Spur von Betrachter.
Auf der Schulter der großen Figur sitzt die kleine schwarze Silhouette, wie ein Schatten, der nicht weicht. Sie kann der innere Kritiker sein, der mahnt, aber auch das innere Kind, das Geschichten ins Ohr flüstert. Vielleicht ist sie eine Stimme, die Halt gibt, oder eine, die verunsichert. Die Arbeit stellt die Frage, wann diese Stimmen zu Wegweisern werden und wann sie uns gefangen nehmen.
Der Hintergrund bleibt nicht stumm. Durch das Weiß, das sich wie ein zarter Schleier über die Fläche legt, bleibt die Tiefe spürbar. Es ist ein Raum der Möglichkeiten, eine Fläche, die offenlässt, was noch gedacht, gefühlt oder gesagt werden könnte. Dieses Weiß ist die Leerstelle, in der die eigene Stimme hörbar wird.
So lädt die Arbeit ein, sich selbst zu befragen. Welche Stimmen trägst du in dir und welche haben heute das Wort? Sind sie Begleiter, die Mut machen, oder Gespenster, die kleinhalten wollen?
Vielleicht erkennen wir, dass beide notwendig sind, um uns zu formen. Die Arbeit „Voices“ will nicht beruhigen, sondern bewusst machen, dass die innere Vielstimmigkeit ein Teil unserer Lebendigkeit ist.