
Nr. 225 / 15 / 50×65 cm / 2025 / Acryl und Öl-Pastell auf Acrylpapier mit Leinenstruktur. #Freistellerei
Mit „15“ begegnest du einem stillen, aber eindringlichen Gleichnis. Du siehst das Kind, das seine Hand erhebt, als wolle es den letzten Vogel dieser Welt grüßen. Es ist ein Abschiedsgestus, der voller Sehnsucht ist und zugleich, wie eine Anklage wirkt.
Die Konturen sind klar und bestimmt, doch das Innere ist durchzogen von Schichten aus Grün und Orange. Dieses Zusammenspiel steht für Hoffnung und kreative Lebendigkeit, und doch schwingt hier auch meine eigene Präsenz mit. Ich tauche in dieser Arbeit auf, weil ich mich selbst als Teil der Mahnung und der Hoffnung verstehe.
Das Grün verweist auf die Zuversicht, die wir so dringend brauchen, um den Kurs zu ändern. Das Orange entfaltet seine Energie, als ob es dich auffordern wollte, nicht länger zuzusehen, sondern zu handeln. Beide Farben verschmelzen in dieser Arbeit miteinander, wie zwei Stimmen, die nur gemeinsam stark genug sind, um den Klang der Veränderung zu tragen.
Schau auf den Hintergrund, der trotz der weißen Überzüge spürbar bleibt. Dort findest du Spuren, Schatten und Fragmente. Sie erinnern daran, dass die Geschichte unserer Erde schon überlagert ist von Zerstörung, Abholzung, Artensterben.
Die Arbeit trägt den Titel „15“ und verweist damit auf das Nachhaltigkeitsziel Leben an Land.
Wenn du die Gestalt des Kindes betrachtest, erkennst du nicht nur eine Figur, sondern eine Frage, die sich direkt an dich richtet. Wird es so weit kommen, dass ein letztes Kind dem letzten Vogel nachwinkt. Oder gelingt es uns, das Gleichgewicht zurückzuholen und die Vielfalt des Lebens zu bewahren.
Diese Arbeit ist kein stilles Bild, sie ist ein Appell. Sie will dich bewegen, dich herausfordern, dich berühren. Sie stellt dir die Frage, wie viel dir das Leben an Land wert ist und ob du den Mut hast, deine eigene Spur zur Rettung dieser Vielfalt zu hinterlassen.