
Nr. 227 / Begegnung / 65×50 cm / 2025 / Acryl und Öl-Pastell auf Acrylpapier mit Leinenstruktur. #Freistellerei
Diese Arbeit zeigt eine Begegnung, die keine Worte braucht. Zwei Köpfe einander zugewandt – wie Spiegel zweier Seelenebenen. In der Mitte das schwarze Profil, eine Grenze und zugleich ein Tor. Hier geschieht das, was selten offen geschieht: das ehrliche Sich-selbst-Begegnen.
Die linke Seite der Arbeit leuchtet in Orange und Grün. Lebendige Farben, die kreative Energie und Hoffnung atmen. Hier verdichtet sich die Bewegung, das Pulsieren des Lebens. Das Orange trägt den Mut des Werdens in sich, das Grün den Glauben an die eigene Zukunft.
Gemeinsam bilden sie eine Einheit, die auch mich selbst selbst in der Arbeit sichtbar macht. Es ist, als würde die Farbe die Spur der eigenen Identität hinterlassen – ein lebendiger Abdruck des Ichs im Moment der Selbsterkenntnis.
Die rechte Seite zeigt eine andere Welt. Violett und Gelb überlagern sich, durchzogen von stillen Reflexen und innerer Spannung. Diese Seite wirkt nach innen gekehrt, gedanklich, suchend.
Hier entsteht ein Raum der Reflexion, in dem Fragen bleiben dürfen: Was heißt es, sich wirklich ehrlich zu begegnen? Was geschieht, wenn Licht und Schatten einander erkennen?
Der Hintergrund bleibt spürbar, auch dort, wo Weiß die Oberfläche bedeckt. Dieses Weiß ist kein Ende, sondern ein Atemzug. Es lässt die Schichten darunter ahnen, als Erinnerung an das, was unausgesprochen blieb. Der Untergrund trägt die Arbeit wie ein stilles Gedächtnis – fragil, offen, durchlässig.
„Begegnung“ ist ein Dialog zwischen Lebendigkeit und Kontemplation, zwischen Außen und Innen, zwischen Sein und Werden. Eine Arbeit, die nicht laut ruft, sondern horchen lässt. Sie stellt jene intime Frage, die sich selten laut auszusprechen wagt: Bin ich bereit, mich selbst zu sehen, so wie ich bin?