231 – Mutwärts

Du stehst vor dieser Arbeit und spürst vielleicht schon, wie auch sie dich ansieht – nicht laut, nicht aufdringlich, aber bestimmt. „Mutwärts“ steht da, kraftvoll, fast wie ein Befehl an die Seele.

Es ist kein lautes Plakat, kein Protest – es ist eine Einladung. Eine Einladung, wieder aufzubrechen.

In dieser Arbeit geht es nicht um den Mut selbst, sondern um die Richtung, die er weist. „Die einzige Richtung, die zählt“ – das ist kein Slogan, das ist eine Haltung. Eine Haltung, die ich in einer Zeit male, in der so viele Menschen sich im Nebel der Unsicherheit verlieren.

Diese VUCA-Welt verwirrt, überfordert, macht müde. Doch genau dort, wo Angst wohnt, entsteht der Raum für Mut.

Das Orange trägt in dieser Arbeit die kreative Energie – es flimmert wie eine innere Glut, ein Brennen, das uns antreibt. Grün legt sich darüber wie eine leise Hoffnung, eine Ahnung von Zuversicht, dass es trotz allem weitergeht. Zusammen verschmelzen sie zu einer Identität, die auch meine ist – ich tauche als Mensch selbst in dieser Farbdynamik auf. Du siehst also nicht nur Farbe, du siehst auch mich.

Hinter der Schrift, hinter der Komposition bleibt das Weiß spürbar – wie ein Atem, der zwischen allem fließt. Es erinnert daran, dass selbst im Lärm der Worte und Farben Raum bleibt für Stille, für das Unausgesprochene. Dieses Weiß ist die Leinwand des Mutes, der sich immer wieder neu zeigt, immer wieder geboren wird.

Die kantigen Buchstaben, grob gerissen, wirken wie Fragmente eines inneren Aufrufs. Nichts daran ist perfekt, nichts ist glatt. Es ist eine Collage aus Entschiedenheit, ein visueller Aufschrei gegen das Verharren.

Wenn du dich auf die Arbeit einlässt, wirst du vielleicht spüren, dass Mut nichts Heroisches ist. Es ist ein stilles Aufrichten, ein Hinwenden. Ein Schritt, der klein beginnt – aber in die einzige Richtung führt, die wirklich zählt: Mutwärts.