Nr. 239 / Architektur des Muts / 36×48 cm / 2025 / Acryl auf Acrylpapier mit Leinenstruktur. #Himmelskörper
Diese Arbeit trägt ihren Titel wie ein Versprechen. „Architektur des Muts“ klingt nach etwas, das gebaut, geformt, Schicht für Schicht errungen wird.
Der Blick trifft auf eine tiefe, strukturierte Komposition aus kräftigen Orange- und Gelbtönen, durchzogen von Linien, Brüchen und Schatten, die an Baupläne eines inneren Gebäudes erinnern. Es ist, als würde der Mut selbst hier Form annehmen, kantig, unruhig, widerständig und zugleich von einer inneren Glut getragen.
Das Orange pulsiert. Es ist kein bloßes Farbspiel, sondern Ausdruck eines vitalen Energiestroms. Kreative Energie und Lebendigkeit scheinen in Bewegung geraten, als wollten sie sich aus der Fläche heraus in den Raum dehnen.
Der Betrachter spürt förmlich die Spannung zwischen Aufbau und Zerfall, zwischen Angst und Aufbruch. Mut erscheint hier nicht als heroische Pose, sondern als fragile Konstruktion aus Erfahrung, Zweifel und Entschlossenheit.
Der hellblaue Himmel öffnet diese Verdichtung. Er wirkt wie ein stiller Begleiter, der Raum zum Atmen gibt. Kleine Wolken ziehen vorbei, fast beiläufig, und kontrastieren die intensive Struktur der zentralen Form. Sie verleihen der Arbeit Leichtigkeit und ein Moment des Transzendenten, als würde sich die Schwere des Mutes in Offenheit verwandeln.
Die schwarzen Konturen rahmen die orangefarbene Struktur, geben ihr Halt, aber auch Begrenzung. So entsteht ein Spannungsfeld zwischen innerer Glut und äußerer Kontrolle. Mut, so scheint die Arbeit zu sagen, entsteht dort, wo Struktur und Freiheit sich berühren.
In dieser Arbeit wird Mut nicht gefeiert, sondern untersucht. Er zeigt sich als ein Prozess, als etwas, das gebaut, verworfen, neu entworfen wird. Vielleicht ist die „Architektur des Muts“ genau das, ein Entwurf für das Leben selbst, immer unvollständig, immer gefährdet, aber voller Hoffnung und Zuversicht auf das, was entstehen kann.