Die Werkreihe Himmelskörper ist eine Weiterentwicklung der Serie Freisteller und von den Arbeiten Magrittes beeinflusst, der mich schon zu Schulzeiten sehr beeindruckt hat. Die Werkreihe ist zugleich ein neuer, poetischer Blick in den Himmel.
In meinen Arbeiten wird der Himmel nicht mehr nur als Hintergrund verstanden, sondern als Bewusstseinsraum, als Ort, an dem sich das Sichtbare und das Unsichtbare begegnen. Er wird zum Denkraum, in dem Form, Identität und Schwerkraft verhandelt werden.
In den ersten Arbeiten dieser Reihe „Der Schirm, der den Regen vermisst „und „Schwerkraft ist auch nur eine Meinung“ zeigt sich diese Idee in zwei scheinbar alltäglichen Motiven, die sich ihrer Funktion entziehen. Der Schirm verliert seine Schutzaufgabe und verwandelt sich in ein Symbol der Sehnsucht. Die Katze, Sinnbild für Erdverbundenheit und Selbstständigkeit, schwebt in einem Himmel aus Gedanken und Leichtigkeit. Beide Arbeiten lösen das Bekannte aus seiner Bedeutung und öffnen es für neue, innere Lesarten.
Wie bei Magritte ist der Himmel hier kein Naturphänomen, sondern ein Zustand. Er dringt in die Figuren ein, ersetzt Materie durch Möglichkeit und Schwere durch Schwebe. So entstehen Zwischenräume und Orte, an denen sich die Grenzen von Ich und Welt, von Funktion und Bedeutung, von Erinnerung und Gegenwart auflösen.
Himmelskörper untersucht die Freiheit jenseits der Schwerkraft, die Freiheit des Denkens und Fühlens. Jede Arbeit dieser Reihe trägt in sich die stille Frage, was geschieht, wenn wir das Festhalten aufgeben. Der Himmel wird dabei zum inneren Spiegel: offen, unendlich und zugleich fragil.
Diese Werkreihe ist ein Plädoyer für die Durchlässigkeit der Wahrnehmung. Sie erinnert daran, dass das, was wir für fest und sicher halten, oft nur die Oberfläche eines grenzenlosen Inneren ist, wie ein kurzer, farbiger Moment in einem unendlichen Himmel aus Bewusstsein.